Spielbericht BMG - VfB Stuttgart 1:1
Nach den beiden letzten Spielen schien das Spiel gegen die Schwaben scheinbar zu einem Selbstläufer zu werden. Ohne den torgefährlichsten Spieler Dundee und weiteren verletzten Stammspielern reisten die Stuttgarter gen M´Gladbach. Und die bisherigen Auftritte waren alles andere als berauschend: noch kein Sieg haben die Schützlinge von Felix Magath auf ihrem Konto.
Ein Sieg war eigentlich greifbar nahe. Hinzu kam noch, dass während der Aufwärmphase kein Spieler, den wir in der Stammformation sehen wollten, fehlte. Zunächst machte sich sogar noch Stassin mit warm. In "Bestbesetzung" sollte doch alles klappen...
Jörg Stiel auf dem Weg zum Aufwärmen.
Doch schon gleich zu Beginn des Spiels wurde deutlich, dass Mönchengladbach Probleme in der Defensive bekommen würde. Peer Kluge rückte als freier Mann neben Strasser in die Viererkette und Korell spielte im Mittelfeld gegen Balakov. Diese Variante stellte sich als taktischer Fehler heraus, war doch Kluge zu weit von seinem Gegenspieler entfernt, Strasser produzierte viele "zweite Bälle" und im Mittelfeld war der Portugiese Meira nicht auf der Borussenrechnung. Er war es auch, der für einige Aufregung im Strafraum sorgte. Lediglich Stiel bewies in diesen Situationen Ruhe und Übersicht.
In dieser Sturm- und Drangphase der Stuttgarter hatten die Borussen plötzlich eine dicke Chance: Bordon vertändelte den Ball gegen van Hout und der zog in den 16er auf Hildebrandt los, legte den Ball links an ihm vorbei und hob bei der ersten Berührung ab. Sicherlich hätte Schiedsrichter Fandel in dieser Situation Strafstoß geben können, aber van Hout hätte gleichzeitig auch weiter laufen und den Ball ins Tor schießen können. So lief das Spiel ohne Elfmeter weiter. In Erinnerung blieben einige Fehlentscheidungen des Schiedsrichterassistenten 1, der auf Abseits erkannte, obwohl noch ca. 3-5 m "Platz" waren. Somit vereitelte er sehr gute 1 gegen 1 Situationen von Münch oder van Hout. Darüber hinaus noch die technischen Mängel von Aidoo, als er einen 30 m Ball nicht im leeren Gehäuse unterbringen konnte. Weiterhin fiel die Inkonsequenz hinsichtlich des Ahndens der Foulspiele bzw. des Meckerns auf. Nur Münch sah hier den gelben Karton.
Eine von vielen Ecken der Borussia. Ergebnislos.
Die zweite Hälfte begann mit den erhofften Umstellungen in der Abwehr - Kluge rückte vor ins Mittelfeld und spielte fortan auch wesentlich effektiver für das Team. Überragend in der Offensive war wiederum Markus Münch, der auch für das 1:0 der Borussia durch einen 20m Freistoßhammer sorgte. Die Gladbacher kamen wesentlich engagierter aus der Kabine und so war die Führung auch verdient. Leider wendete sich das Blatt bald darauf, als Maxe "Wade" Eberl angeblich eine Tätlichkeit begangen haben soll. Von der Osttribühne konnten wir leider nur das Sperren von Eberl erkennen - das allein war schon äußerst dämlich, wurde der Ball doch auf die rechte Seite verlagert und die Möglichkeit, Seitz mit einem 70m Ball anzuspielen sank auf eine geringe Wahrscheinlichkeit. Bei diesem Gerangel hatte dann Schiedsrichterassistent Pickel eine Tätlichkeit Eberls gesehen und Fandel verwies ihn mit der roten Karte des Spielfeldes.
Zunächst zeigte sich die Mannschaft unbeeindruckt und kam zu einer schönen Aktion über links: nach schönen Pass in die Halbposition der Stuttgarter Abwehr kam Ulich zum Flanken. Leider gingen beide Stürmer auf den kurzen Pfosten, so dass diese gute Möglichkeit wirkungslos verpuffte. Das war es dann aber mit der Herrlichkeit der Borussenoffensive. Aidoo wurde ausgewechselt und das Spiel nach vorn erlahmte. Stattdessen zog sich das Team zu weit zurück und produzierte Fehler über Fehler. Das 1:1 war die logische Konsequenz, nachdem Fandel auch für den VfB einen klaren Elfer verweigert hatte. Kuranyi lief Strasser zum wiederholten Male im Rücken davon, Stiel blieb im Gegensatz zu seinen sonstigen Ausflügen lange stehen, so dass der Stürmer nur noch einschieben musste. In der Folgezeit hatte die Gladbacher Abwehr noch einige bange Minuten zu überstehen. Letztlich ein glücklicher Punktgewinn, der in den letzten Minuten durch Skoubo noch verdreifacht hätte werden können, aber ebenso auch gänzlich hätte ausfallen können.
Die Alten Fohlen relaxen vor dem Spiel auf der Osttribühne.
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